Nachdenkliches

Zitate und Sprüche

Die Dinge sind nicht so,
wie sie zu sein scheinen.
Aber anders sind sie auch nicht. Lankavatana Sutra

Gott, gib mir die Gelassenheit,
die Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann,

den Mut,
die Dinge zu ändern,
die ich ändern kann,

und die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden. Ch. F. Oetinger

Wenn Kinder klein sind,
gib ihnen Wurzeln.

Wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel.

Chinesisches Sprichwort

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Es sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht
Des Lebens nach sich selbst.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
und obwohl sie mit euch sind,
gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein,
aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts,
noch verweilt es beim Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder
Als lebende Pfeile ausgeschickt werde. Khalil Gibran

Jeder von uns hat etwas
Unbehauenes, Unerlöstes in sich,
daran unaufhörlich zu arbeiten
seine heimlichste Lebensaufgabe bleibt.
Chr. Morgenstern


Den gegenwärtigen Augenblick zu leben
Verlangt große Aufmerksamkeit für die kleinsten Dinge.
Sei verfügbar, unbelastet von deinen Vorurteilen, deinen Glaubensvorstellungen.
Finde zurück zur Unschuld des Blicks, zum Willen des Diamanten in deinem Herzen.
Dann wird der Augenblick nie mehr vergehen.
Er wird dich in seinem Licht bewahren.

Tibetisches Sprichwort

Was auf eine Weise am meisten beeindruckte,
war die Wechselbeziehung des Wissens alles Wissens.
Alle Dinge waren in Beziehung zu anderen Dingen,
vom entferntesten Stern in der Weite des Universums
zu den unzähligen Atomen in einem Sandkorn unter unseren Füßen.

Jack London

Wir finden alle Teile des Sonnensystems und des Universums
Im Menschen vertreten.

Andrew Taylor Still

Der Fokus der Psychopathologie für uns ist jetzt
Das erste Trimester von intrauterinem Leben.
Diese ersten drei Monate nach der Empfängnis
beinhalten mehr Höhen und Tiefen,
mehr Ekstase und mehr Verheerung als wir uns je vorgestellt hatten.

Frank Lake

Die Geschichte des Menschen in den neun Monaten vor seiner Geburt
wäre wahrscheinlich viel interessanter und würde größere Ereignisse beinhalten,
als all die Jahre, die danach folgen.

Samuel Taylor Coleridge

Der Gedanke an mein Einssein mit dem Universum
verleiht mir Stärke und Inspiration
in dieser sich verändernden Realität.


Texte und Gedichte

ERWARTUNGEN

Was andere von dir erwarten,
solltest du nur dann erfüllen,
wenn du es willst.
Schließlich bist du kein Automat,

der mitleidet,
drückt man die Taste "Mitleid"

der zuhört,
drückt man die Taste "Zuhören"

der lustig ist,
drückt man die Taste "Ruhe"
und so weiter …

Begegnest du solchen
Tastendrückern,
lass ruhig mal
TILT "GESTÖRT"
Aufleuchten.

Kristiane Allert-Wybranietz

Gibt es ein Leben nach der Geburt?

Im Bauch einer schwangeren Frau ist ein ungeborenes Zwillingspärchen, das sich unterhält. Einer davon ist der kleine Zweifler, und der andere der kleine Gläubige.

Der kleine Zweifler fragt: Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?

Der kleine Gläubige: Ja klar, das gibt es! Unser Leben hier ist nur dazu gedacht, dass wir wachsen und uns auf das Leben nach der Geburt vorbereiten, damit wir dann stark genug sind für das, was uns erwartet.

Der kleine Zweifler: Ich glaube das ist Blödsinn. Es kann kein Leben nach der Geburt geben - wie sollte das denn bitteschön aussehen?

Der kleine Gläubige: So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen.

Der kleine Zweifler: So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Herumlaufen, das geht doch nicht. Mit dem Mund essen, was für eine seltsame Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt.
Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur viel zu kurz.

Der kleine Gläubige: Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders werden.

Der kleine Zweifler: Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von "nach der Geburt". Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Und das Leben hier ist nichts als Quälerei. Und dunkel.

Der kleine Gläubige: Auch wenn ich nicht so genau weiü, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird, weiß ich, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird für uns sorgen.

Der kleine Zweifler: Mutter ?!?? Du glaubst doch nicht etwa an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?

Der kleine Gläubige: Na hier - überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!

Der kleine Zweifler: Quatsch! Von einer Mutter habe ich ja noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht.

Der kleine Gläubige: Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wie sie unsere Welt streichelt......

Der kleine Zweifler fragt: Und wenn es also ein Leben nach der Geburt gibt, werde ich dann bestraft, weil ich nicht daran geglaubt hab?

Der kleine Gläubige: Das weiß ich nicht so genau. Vielleicht kriegst du einen Klaps, damit du die Augen aufmachst und das Leben beginnen kann.

Warum gerade sie?

„Dieser Mutter gebe ich ein behindertes Kind", sagt Gott.

Und der Engel fragt: „Warum gerade ihr, o Herr? Sie ist doch so glücklich."

„Eben deswegen", sagt Gott lächelnd. „Kann ich einem behinderten Kind eine Mutter geben, die das Lachen nicht kennt? Das wäre grausam."

„Aber hat sie denn die nötige Geduld?" fragt der Engel.

„Ich will nicht, dass sie zuviel Geduld hat, sonst ertrinkt sie in einem Meer von Selbstmitleid und Verzweiflung. Wenn der anfängliche Schock und Zorn erst abgeklungen sind, wird sie es tadellos schaffen. Ich habe sie heute beobachtet. Sie hat den Sinn für Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Das Kind, das ich ihr schenken werde, wird in seiner eigenen Welt leben. Und sie muss es zwingen, in der ihren zu leben, das wird nicht leicht werden."

„Aber Herr, soviel ich weiß, glaubt sie nicht einmal an Dich."

Gott lächelt. „Das macht nichts, das bringe ich schon in Ordnung. Nein, sie ist hervorragend geeignet. Sie hat genügend Egoismus."

Der Engel ringt nach Luft. „Egoismus? Ist das denn eine Tugend?"

Gott nickt. „Wenn sie sich nicht gelegentlich von dem Kind trennen kann, wird sie das alles nicht überstehen. Diese Frau ist es, die ich mit einem nicht ganz vollkommenen Kind beschenken werde. Nie wird sie ein gesprochenes Wort als etwas Selbstverständliches hinnehmen. Nie einen Schritt als etwas Alltägliches. Wenn ihr Kind zum ersten Mal Mama sagt, wird ihr klar sein, dass sie ein Wunder erlebt."

Aus: Vier Hände und ein Herz voll Liebe - Erna Bromeck

Was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft

Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht

Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung

Es ist was es ist
sagt die Liebe

Erich Fried

Liebe

Liebe heißt, Wärme auszustrahlen,
ohne einander zu ersticken.
Liebe heißt, Feuer zu sein,
ohne einander zu verbrennen.
Liebe heißt, einander nahe zu sein,
ohne einander zu besitzen.
Liebe heißt, viel voneinander zu halten,
ohne einander festzuhalten.
Liebe ist das große Abenteuer des menschlichen Herzens.
Spüren Menschen das Herz eines Menschen,
dann kommen sie zum Leben.
Liebe ist der einzige Weg,
auf dem Menschen menschlicher werden.
Allein die Liebe ist das Haus,
in dem wir wohnen können.

Phil Bosmans

„Lohnt sich das?"
Fragte der Kopf
„Nein!"
Sagte das Herz
„Aber es tut gut."