Kinesiologie

Wirkungsweise

Es gehört zum Prinzip der Lebenserhaltung, daß jedes Umweltereignis, welches vom Organismus als Bedrohung wahrgenommen wird, einen Stressmechanismus auslöst. Diesen Stress beantwortet der Körper mit einem Feuerwerk von neuro-chemischen Reaktionen, die uns unter "normalen" Umständen für ein Kampf-/Flucht-Verhalten vorbereiten sollen. Dies ist eine instinktive, gesunde Reaktion des Körpers ("Ur-Instinkt") mit dem Ziel der Selbsterhaltung.

Kann der Körper aus irgendwelchen Gründen keine positive Lösung dieses Zustandes herbeiführen (indem der Stress weiterhin bestehen bleibt), entsteht ein innerer Widerstand. Unser körperliches System schaukelt sich zu einem immer höheren Erregungszustand auf, der kein Ventil findet. Als Ergebnis findet sich eine Blockade im neuro-endokrinen System (Steuerung von Körperfunktionen/Zuständen/Gefühle durch die Reizleitung in den Nervenbahnen über chemische Botenstoffe). Auf diese Art werden wir vor einer krankhaft erhöhten Stimulation geschützt. Der Nachteil: im blockierten Zustand verliert der Körper die Fähigkeit, angemessen auf Stress zu reagieren. In Situationen, in welchen wir blitzschnell reagieren müssten, handeln wir automatisch nach unseren bisherigen Erfahrungen. Das führt aber, besonders bei emotionalen Bedrohungen, zu falschen Reaktionen.

Blockaden, die zu krankhaften Veränderungen unseres Körpers geführt haben, können schon in unserer Kindheit durch Stress entstanden sein, beispielsweise durch eine emotionale Verunsicherung, für welche wir keine Lösung zur Wiederherstellung des emotionalen Gleichgewicht des gefunden haben. Viele der emotionalen Konflikte, die wir als Erwachsene erleben, sind unbewusste Wiederholungen von viel früher in der Kindheit und in der Jugend entstandenen Blockaden.

Deshalb beschäftigt sich die Kinesiologie nur untergeordnet mit den üblichen Folgen von negativem Stress wie zum Beispiel Abgeschlagenheit, Erschöpfungs-Syndrom, SchlafStörungen und funktionellen Störungen. Im Vordergrund steht vielmehr das Aufspüren des für die neuro-emotionale Blockade verantwortlichen Stresses, um ihn aufzulösen. Damit kann die Energie wieder frei fließen.

Die Muskelarbeit ist abhängig von ihren Steuerungs- und Informationssystemen. Eines dieser Systeme stellen die von der Akupunktur her bekannten Meridiane dar. Dieses System ist mit dem gesamten Organismus vernetzt.

Das bedeutet, daß Störungen im Organismus, z.B. im Magen, über die Meridiane sich auch auf die Muskulatur auswirken und hier zu Störungen führen können - und natürlich auch umgekehrt. Durch das Testen von bestimmten Muskeln können also Rückschlüsse auf den physischen und psychischen Zustand des gesamten Körper gezogen werden. Dabei wird festgestellt, ob der betreffende Muskel und sein Antagonist sich in Harmonie befinden. Das heißt, beide müssen gleich stark reagieren.

Die Amerikaner Dr. Bennet und Dr. De Jarnette arbeiteten als erste über Reflexpunkte. Sie stimulierten bestimmte Muskeln mit Hilfe der Massage von Reflexpunkten und konnten durch v Knochen neu positionieren, ohne den Muskel zu berühren. Damit kann man nach dem oben Gesagten auf den ganzen Körper Einfluß nehmen. Das Ziel ist demnach, durch Arbeit über Reflexzonen und Muskeln den gesamten Körper zu harmonisieren.