Baunscheidtieren

Vorgehensweise

Das Verfahren selbst ist recht einfach und schmerzlos: Mit Hilfe des Baunscheidtiergerätes, das über einen höhenverstellbaren Nadelkopf verfügt, wird die Hautoberfläche leicht angeritzt (="gestichelt"). Danach werden diese gestichelten Hautpartien mit dem speziellen Baunscheidtöl eingerieben. Das Öl fürdert die Durchblutung und leitet das Ausscheidungsverfahren ein, das sich dann wenig später in Form von kleinen, eitrigen Pickeln auf der Haut bemerkbar macht.

Diese Pickel sind gewollt und verschwinden nach rund zwei Wochen meist von ganz alleine. Kleine dunkle Hautstellen, die manchmal noch zurückbleiben, verschwinden ebenfalls wieder. Nur wenn zu tief gestichelt wird, kann es zu kleinsten Narben kommen, doch dies geschieht bei einem Fachmann im Regelfall nicht. Während sich die Pickel bilden, lassen meist die Beschwerden deutlich nach. Die behandelten Hautpartien fühlen sich infolge des Entzündungsprozesses für einige Tage warm an, verursachen selbst aber keine neuen Beschwerden. Sensible Menschen müssen sich allerdings ein wenig dazu zwingen, einem leichten Juckreiz nicht nachzugeben und so die Pickel unnötig aufzukratzen.

Neben dem Baunscheidtiergerät mit einem Nadelkopf gibt es auch ein solches mit einer Nadelrolle, "Vitralisator" genannt. Hierbei wird die Eindringtiefe der Nadeln durch den Druck reguliert, mit dem man das Gerät über die Haut rollt.
Bei keiner der beiden Methoden darf jedoch Blut aus der Haut treten, denn dann ist die Eindringtiefe für eine wirksame Heilung zu tief und es kann zu entzündlichen Hautstellen kommen. Wer das Baunscheidtieren einmal ausprobieren möchte, sollte sich unbedingt an einen geübten Fachmann wenden.

Im allgemeinen stellt sich kurz nach der Nadelung ein wohltuendes behagliches Wärmegefühl ein. Der Blutumlauf wird beschleunigt, die Hautausdünstung wird gesteigert, die Schmerzen nehmen ab und evtl. vorhandene Schlafstörungen gehen zurück.